Es wird ordentlich – endlich zu Hause Ordnung schaffen
Ordnung schaffen ist eine echt undankbare Aufgabe. Es hält meistens einfach nicht lange. Kaum hat man endlich überall aufgeräumt, macht sich schon wieder Chaos breit. Die schlechte Nachricht: daran kann man nix ändern. Aufräumen und Ordnung schaffen ist keine einmalige Aktion. Die gute Nachricht: man kann die Voraussetzungen dafür schaffen, dass das Aufräumen und Ordnung halten schnell und einfach geht. In den kommenden Wochen organisiere ich mich hier einmal quer durch meine Wohnung und nehm euch natürlich mit. Heute geht es erstmal um die Grundlagen. Die sind nämlich immer gleich, egal, ob ich die ganze Küche oder nur eine Schublade organisiere.
Jeder Gegenstand braucht einen festen Platz
Klingt logisch, sonst weiß ich ja gar nicht, wo ich es hinräumen soll. Und ich finde es dann auch oft nicht wieder. Das ist aber oft gar nicht so einfach. Nehmen wir als Beispiel Kleidung. Ich tippe mal, die meisten von euch haben ihre Kleidung im Kleiderschrank. Und im Kleiderschrank wisst ihr auch, wo eure Hosen, wo die T-Shirts und wo die Socken hingehören. Ihr müsst beim Einräumen der gewaschenen Wäsche wahrscheinlich selten überlegen, wo ihr jetzt dieses Paar Socken hinräumt. Das ist extrem hilfreich und das solltet ihr auf jeden einzelnen Gegenstand anwenden.
In Kategorien denken
Damit ihr nicht komplett wahnsinnig werdet, wenn ihr euch für zigtausend Gegenstände eine Heimat überlegt, denkt im ersten Schritt in Kategorien. Es reicht völlig, erstmal zu wissen, dass Kleidung ins Schlafzimmer und Büromaterial ins Arbeitszimmer gehört. Diesen Schritt machen viele Menschen ganz automatisch, ich erwähne es hier der Vollständigkeit halber. Außerdem gibt es gerne mal ein paar Dinge, die einem da durchgehen. Oder bei denen man nicht weiß, wohin diese Kategorie soll.
In Bereichen denken
Das ist für mich enorm wichtig, wenn ich mein Ordnungskonzept zu Hause anpasse. Ich mache das mittlerweile automatisch, das war aber nicht immer so. Ich organisere z.B. nicht die komplette Küche, sondern Geschirr – Kochzubehör – Backzubehör – Küchenhelfer. Mein Wohnzimmer ist auch Esszimmer, auch diese beiden Bereiche betrachte ich immer getrennt voneinander.
Ein Bereich ist meistens kleiner, als ein ganzer Raum, aber nicht zwingend. Mein Mini-Flur ist ein Flur, fertig. Mir hilft es enorm, dass ich mir vorher genau überlege, welche Kategorien in welche Bereiche passen. Auch das macht man meistens ganz automatisch. Töpfe machen in der Küche in der Nähe vom Herd am meisten Sinn. Dafür muss ich nicht lange überlegen. Aber dieser Schritt hilft vor allem dabei, festzustellen, ob für alles überhaupt genug Platz da ist. Ich hab auf der Herdseite in meiner kleinen Küche genau einen Ober- und einen Unterschrank. Oben ist Kochzubehör, unten Töpfe und Pfannen, fertig. Wenn ich jetzt noch Brotbackautomat, Joghurt-mach-Dings, Eismaschine, Fritteuse hätte, müsste ich mir dafür einen anderen Platz suchen.
Einen Plan machen
Das ist für mich mittlerweile der wichtigste Schritt, den ich früher ausgelassen habe. Ich mal mir eine Skizze auf und sortier auf dem Papier schon mal vor. Dabei geht es weniger darum, dass ich nicht vergesse, was ich mir ausgedacht habe, sondern vor allem um die Erkennung von Schwachstellen. Wenn ich auf den Plan jeden Unterbereich (also jede Schublade und jedes Schrankfach) befüllt habe, sehe ich, welche Bereich noch leer sind oder andersrum, welche Kategorien noch keinen Platz gefunden haben. Es gibt in fast jedem Haushalt Chaosecken und heimatlose Gegenstände. Seit ich plane, passiert mir das nicht mehr.
Bei meinem Küchenplan habe ich folgende Prinzipien beachtet:
- je häufiger in Gebrauch, desto besser erreichbar – gilt für alle Bereiche
- Kochzeug in der Nähe vom Herd
- Geschirr in der Nähe von Spüle und Spülmaschine
Und so sieht das dann aus:
Das ist nicht maßstabsgetreu und normalerweise spar ich mir sogar das Lineal. Es ist wirklich nur eine ganz grobe Skizze. Diese Vorarbeit erspart mir im Nachhinein ein Menge Chaos und ich habe es mittlerweile geschafft, dass es wirklich für jedes Teil einen festen Platz in meiner Wohnung gibt. Und dabei gibt es nur eine einzige Schublade für Kram ;-)
Danach kommt „nur noch“ die Umsetzung:
Alles raus & entrümpeln
Meistens haben wir gar nicht zu wenig Platz, sondern einfach nur zu viel Zeug. Deswegen ist Entrümpeln so wichtig. Ordnung zu halten mit überquellenden Schubladen oder Schrankfächern ist verdammt schwer, wenn nicht gar unmöglich. Leere Fläche ist das Zauberwort für jeden Ordnungsfreund ;-)
Putzen
Erklärt sich von selbst. Wenn schon mal alles leer ist, kann man es auch schnell mal sauber machen.
Einräumen mit System
Ja und zum Schluss räumt man dann einfach die Sachen dahin, wo sie hingehören. Ich persönlich nutze dafür gerne noch weitere Unterteilungen und überlege mir – je nach Bereich/Gegenständen – wie man das Ganze dann auch noch in schön machen kann. Das ist natürlich Geschmackssache. Alle Bücher ins Bücherregal = aufgeräumt. Alle Bücher bündig ins Bücherregal und nicht jedes Regal vollstellen finde ich schöner. Bücher nach Farben sortieren (Spoileralarm, ich mach das) ist sicher auch nicht für jeden was, da kommt es eben ganz auf die persönlichen Vorlieben an.
Das war jetzt ziemlich viel Theorie, aber ich bin mir sicher, dass ihr das meiste davon ganz automatisch sowieso schon lange wisst und anwendet. Also keine Panik. Ab nächster Woche geht es dann los mit dem ersten Bereich und ich zeige euch, wie ich mein Kochzubehör organisiert habe.
Hier findet ihr alle Artikel zur Ordnungsreihe:
Ordnung in der Küche – Kochzubehör organisieren
Die 5 besten Ordnungstipps für eine kleine Küche
Die coolsten Ordnungshacks für die Küche
Endlich Ordnung im Kleiderschrank – Schritt 1: Entrümpeln
Wie geht ihr vor, wenn ihr eure Wohnung organisiert? Macht ihr euch einen Plan, oder legt ihr einfach los? Und hat jeder Gegenstand bei euch einen festen Platz? Das würde mich sehr interessieren, erzählt es mir gerne in den Kommentaren.
Entrümpeln ist für mich am Schwierigsten. Wohin mit Sachen die ich nicht brauche, die aber noch gut sind? Ich stopfe sie in Säcke und warte auf die richtige Gelegenheit oder stelle sie zum Verkaufen irgendwo ein und dann stehen sie nach einem Jahr immer noch herum…
Wenn d’au dazu noch einen Artikel schreiben könntest, wäre das sehr hilfreich.
Viele Grüße
Silvia
Das fällt vielen Menschen schwer, das steht als Thema sowieso schon auf meiner Liste. Und ich bin der Meinung, dass man das Lernen kann. Als ich angefangen habe, bin ich auch noch viel zögerlicher vorgegangen beim Entrümpeln als jetzt. Kriegen wir schon hin ;-)
Juhuuuu… da mache ich mit ! Bin schon dabei zu entrümpeln aber leider bekomme ich nie die Kurve.
Liebe Grüße Luisa
Freu mich, dass du dabei bist. Zusammen fällt es dir vielleicht leichter.
habe ich ein Zimmer aufgeräumt, haben die Kinder dieses ganz schnell wieder ins Chaos gestürzt, das ist mega frustrierend
Kleine Tipps zum Entrümpeln
Mit guten/noch brauchbaren Dingen verfahre ich wie folgt:
– Fotos in den WhatsApp Status stellen und zum verschenken (oder günstig) anbieten
– Auf ebay Kleinanzeigen weiterverkaufen oder verschenken
– Bei mir in der Nähe gibt es einen Verein. Dort können Kleidung, Haushaltsartikel usw. als Spende abgegeben werden. Diese Artikel werden dort in einem Ladengeschäft für kleines Geld weiterverkauft. Der Erlös geht dann an einen guten Zweck.
So ein Angebot gibt es in fast jeder Stadt/Region bei Einrichtungen wie z.B. deutsches rotes Kreuz, AWO, usw
Kaputte Kleidung, Schuhe gehören z.B. in einen Altkleidercontainer
Was völlig kaputt ist, gehört in der Regel in den Restmüll oder auf eine Mülldeponie.
Hi, mein größtes Problem ist, diese Ordnung dann auch zu erhalten…
So ein ordnungsplan ist toll und wenn wir endlich die neuen Möbel haben, dann können wir hier auch loslegen. Früher hatten wir einfach zu wenig Stauraum. Nun haben wir uns viele schließbare Schränke zugelegt.
Echt cool, super Artikel. Danke.