Haushaltsbuch: Ausgaben im Blick

Im letzten Beitrag haben wir uns mit der Finanzübersicht beschäftigt und somit den ersten Schritt für unser Haushaltsbuch gemacht. Wir sollten jetzt wissen, welche Einnahmen wir monatlich zu erwarten haben und welche regelmäßigen Ausgaben davon zu bezahlen sind. Die Differenz davon ist das, was wir für jeden Monat zur Verfügung haben.


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Tipp: Bezahl dich selbst zuerst

Mir ist bewusst, dass viele Menschen aktuell sehr wenig Geld zur Verfügung haben und dass es manchmal nicht möglich ist, auch nur ein bisschen was zu sparen. Ich möchte niemandem zu Nahe treten mit diesem Tipp und er ist ja auch nur genau das: ein Tipp. Ein Vorschlag. Wenn es geht, sollte man regelmäßig einen kleinen Betrag sparen. Und zwar am Anfang des Monats. Wenn man abwartet, wie viel am Ende des Monats noch übrig ist, wird man leider oft enttäuscht und das Sparen fällt Monat für Monat aus. Stattdessen bietet es sich an, direkt am Monatsanfang (bzw. möglichst Zeitnah nach dem Geldeingang) per Dauerauftrag einen festen Betrag zu sparen, z.B. auf ein Tagesgeldkonto. Und hier gilt ganz klar: alles ist besser als nichts. 20 Euro im Monat sind am Ende einen Jahres auch 240 Euro und mit einem – egal wie kleinen – Polster für Notlagen lebt man besser. Wie gesagt, wenn es irgendwie geht. Auch für das Sparen habe ich einige Formulare entworfen, die ich mit euch in einem weiteren Beitrag teilen werde.

Die Monatsübersicht

Die Monatsübersicht im Haushaltsbuch wird ausgefüllt

Die erste Seite dient zunächst mal zur Übersicht. Mir hat es in der Vergangenheit geholfen, wenn ich mir kleine Ziele oder Aufgaben für den Monat gesetzt habe. Auch die können auf der ersten Seite eingetragen werden.

Hier sind einige Vorschläge für Ziele oder Aufgaben:

  • ein bestimmtes Budget einhalten
  • einen bestimmten Betrag sparen
  • Kaufverbot für bestimmte Dinge/Kategorien
  • geplanter Verkauf
  • Plan für Nebeneinkünfte erstellen
  • Verträge/Abos überprüfen und ggf. kündigen
  • einen Sparplan erstellen
  • einen Rückzahlungsplan für Schulden erarbeiten
  • Sparmaßnahmen überlegen
  • finanzielle Weiterbildung

In der unteren Hälfte können die Fixkosten eingetragen werden, so dass man auf einen Blick sieht, wann welches Geld vom Konto abgeht. Die Fixkosten trage ich auch im jeweiligen Monat immer nochmal ein. Das ist aber natürlich keine Pflicht. So hab ich aber einfach alle Ausgaben pro Monat zusammen und muss nicht so viel blättern. Auch die Einnahmen kann man am Anfang schon mal eintragen. Damit ist die Monatsvorbereitung abgeschlossen und ab jetzt heißt es: Ausgaben notieren – ohne wenn und aber.

Haushaltsbuch führen – alle Ausgaben eintragen

Das ist der Teil, bei dem die meisten scheitern: Jede noch so kleine Ausgabe (aber natürlich auch jede noch nicht geplante Einnahme) muss notiert werden. Denn nur, wenn wirklich lückenlos Buch geführt wird, haben wir am Ende des Monats einen wirklichen Überblick darüber, wo unser Geld geblieben ist. Ich gebe zu, auch ich bin an dieser Stelle schon öfter mal gescheitert. Falls das passiert, sei nicht zu streng zu dir und fang einfach möglichst bald wieder an. Wie detailliert diese Einträge sind ist Geschmacksache. Der einfachste Schritt ist, einfach alle Ausgaben (egal für was) als Ausgaben zu notieren. So weiß ich am Ende immerhin, wie viel ich ausgegeben habe. So richtig hilfreich ist diese Information allerdings nicht.

Ausgaben in Kategorien einteilen

Eine Seite im Haushaltsbuch mit Ausgaben nach Kategorien sortiert
Sinnvoller ist es, die Ausgaben getrennt nach Kategorien zu notieren. So erkennt man genau, wofür man sein Geld ausgibt. Und man erkennt hier besonders gut, dass Kleinvieh auch Mist macht. Dadurch lassen sich super mögliche Sparquellen identifizieren. Vielleicht doch nicht täglich der Kaffee To Go? Oder nur jeden zweiten Monat in der Drogerie eskalieren? Ja, das tut weh, ich weiß. Aber es ist unerlässlich, wenn man weniger Geld ausgeben will oder muss.
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Wie viele Kategorien man hat und wie kleinteilig diese sind, ist Geschmacksache. Ich versuche, so wenige wie möglich zu nutzen und passe sie auch ab und zu an meine Bedürfnisse an. Mein großes Hobby sind ja Bücher und daher bekommen sie eine eigene Kategorie. Gelegenheitsleser können sie z.B. mit anderen Dingen unter „Freizeit“ oder „Weiterbildung“ zusammenfassen. Hier überlegt ihr euch am besten, was für euch am besten passt. Im Bild seht ihr einige Beispiele, das wären mir persönlich aber schon zu viele Kategorien.

In meinem Haushaltsbuch sieht es aktuell so aus:

  • Lebensmittel: Supermarkt, Bäcker, Kantine
  • Beauty: Friseur, Drogerieartikel, Maniküre
  • Kleidung: Klamotten, Schuhe
  • Freizeit: Party, Ausflüge, Restaurants, Cafés, Kino
  • Bildung: Kurse, Fachliteratur
  • Bücher: fiktionale Literatur
  • Wohnung: Haushaltsartikel, Deko, Elektro
  • Sonstiges: Porto, Apotheke, Tanken, Geschenke

Auswertung am Monatsende

Die Auswertung aller Kategorien am Ende des Monats

Wer im Laufe des Monats regelmäßig alle Ausgaben notiert hat, wird mit der Auswertung am Ende des Monats nicht mehr viel Arbeit haben. Auslassen sollte man sie dennoch nicht. Ziel der Auswertung ist natürlich zunächst mal, dass man erkennt, ob das Geld ausgereicht hat. Wenn ständig am Monatsende ein Minus vor dem Ergebnis steht, dann häufen sich leider immer mehr Schulden an. Das Ergebnis aller Ausgaben kann jetzt auch in der Monatsübersicht eingetragen werden. So haben wir die Einnahmen und Ausgaben nebeneinander.

Jetzt kann man aber auch erkennen, wie viel man in jeder Kategorie ausgegeben hat. Hier sieht man jetzt, wo es Sparpotenzial gibt und welche Konsequenzen man dafür ziehen muss. Eine Möglichkeit ist es, ein komplettes Kaufverbot für bestimmte Dinge auszusprechen. Die Frage ist aber, ob man sich erstens daran hält und ob es zweitens so extrem sein muss. Vielleicht hilft es ja schon, wenn man sich demnächst einen bestimmten Rahmen setzt. Über Budgetplanung sprechen wir im nächsten Beitrag, auch dafür gibt es wieder ein paar Formulare.

Haushaltsbuch Download

Hier könnt ihr euch den ersten Teil des Haushaltsplans runterladen und ausdrucken. Es gibt eine Version in Din A4, die ihr aber auch durch Änderung der Druckereinstellungen in Din A5 ausdrucken könnt und eine Version für den Filofax Personal.

Grafik mit allen Seiten vom Haushaltsbuch zum Downloaden

Ladet euch jetzt euer Exemplar vom Haushaltsbuch runter und startet damit, alle Ausgaben regelmäßig einzutragen.

Hier kommt ihr zum ersten Teil: Finanzübersicht.

Und hier findet ihr die alte Version meines Haushaltsbuchs, die ebenfalls noch gut funktioniert: alte Version.

Wenn ihr aber noch einen Schritt weitergehen wollt, dann schaut euch meine Artikelreihe zur Budgetplanung an.

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